Hausmittel wie Flohsamenschalen, Mineralerden oder Probiotika unterstützen den Körper bei der Darmsanierung. Oft liegt eine gestörte Darmflora, die für viele gesundheitliche Beschwerden verantwortlich ist. Mit wenigen Hausmittel, die du ganz einfach in deinen Alltag einbauen kannst, förderst du deine Darmgesundheit und dein allgemeines Wohlbefinden.
So helfen Hausmittel deiner Darmflora
Deine Darmflora sorgt nicht nur dafür, dass deine Nahrung verdaut und verwertet wird, sondern ist auch die Basis für ein starkes Immunsystem. Liegt eine Dysbiose, das Reizdarmsyndrom oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankungen vor, kannst du mit einfachen Mitteln, die du Zuhause hast, die Darmflora aufbauen.
Heilerde, Bentonit, Zeolith
Heilerde ist ein bekanntes Hausmittel bei Magen-Darm-Problemen. Das natürliches, mineralisches Pulver besteht aus Löss, einer Lehmart. Es ist effektiv bei der Behandlung von Reizmagen und -darm. Auch bei Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Aufstoßen, Magendruck, Völlegefühl und zur Schleimhautberuhigung eignet sich Heilerde. Nach dem Arzneimittelgesetz darf gegenwärtig nur die Firma Luvos ihre Erde „Heilerde“ nennen.
Grüne Tonerde oder grüne Erde ist etwas ursprünglicher. Sie findet vor allem in der Kosmetik Anwendung. Das deutsche Lebensmittelgesetz gewährleistet ihre geprüfte Qualität. Grüne Tonerde bindet Gärungs- und Fäulnisgifte im Darm, die besonders bei einer der Fastenzeit auftreten.
Die siliziumreichen Gesteinsmineralien vulkanischen Ursprungs Zeolith und Bentonitentgiften den Darm, indem sie Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und schädliche Darmbakterien im Darm binden und diese dann auf natürlichem Wege ausgeschieden werden.
Alle therapeutischen Erden können die Wirkung von Medikamenten verringern. Rund zwei Stunden Abstand zur Medikamenteneinnahme sind daher empfehlenswert.
- Dosierung: 1-2 Teelöffel in 250 ml Wasser gelöst
- Häufigkeit: zwei- bis dreimal täglich, langfristig
Anorganischer Schwefel
Anorganischer Schwefel ist die Reinform des chemischen Elements und nicht zu verwechseln mit organischem Schwefel. Schwefelhaltiges Trinkwasser verbessert die Verdauung und macht den Stuhl fester, aber nicht hart. Anorganischer Schwefel nimmt Gifte auf und sorgt für die Ausscheidung. Nach Dr. Probst unterstützt die Schwefelkur die Darmsanierung. Die löchrige Darmwand („Leaky Gut“) kann dadurch repariert werden.
Eine Schwefelkur kann zu Blähungen, Gasen und stinkigem Kot führen. Nach einigen Tagen lässt dies erfahrungsgemäß nach. Je schwerwiegender die Vorerkrankung, desto länger dauert es, bis der Darm saniert ist.
- Dosierung: 1-2 Teelöffel zu den Mahlzeiten
- Häufigkeit: dreimal täglich, langfristig
Natron
Natron ist ein beliebtes basisches Hausmittel. Es neutralisiert ausgezeichnet übermäßige Magensäure und reinigt den Darmtrakt. Übersäuerung ist mit Natriumhydrogencarbonat kein Thema mehr. Auch bei Candida-Darmpilzen kann das Pulver nützlich sein. Natron entzieht zudem Parasiten das günstige Fäulnismilieu. Es erhöht den pH-Wert und versorgt den Organismus mit Sauerstoff.
Das reine Natron solltest du warm trinken, damit es schnell den Magen passiert und im Darm landet. Am besten erfolgt die Einnahme auf nüchternen Magen. Warte danach zwei Stunden bis zur nächsten Mahlzeit.
Regelmäßige Natroneinnahme ist problematisch, wenn der Magen nicht wirklich übersäuert ist. Der pH-Wert des Magen kann zu sehr steigen. Das ist nicht gut, da die Magensäure sauer sein muss, um ihre Aufgaben wie das Vergären von Nahrungsmitteln und das Abtöten von Keimen zu erfüllen. Der extreme, saure Magenbrei ist eine gewisse Barriere, damit Bakterien nicht aus dem Magen in den Dünndarm absteigen können.
Grundsätzlich sollte Natron nur eingenommen werden, wenn der Magen nicht untersäuert ist!
- Dosierung: 1/2 bis 2 TL Natron mit kochendem Wasser auflösen, noch lauwarm trinken
- Häufigkeit: bis zu dreimal täglich, kurzfristig
Darmreinigung: Das sind die besten Hausmittel
Mit natürlichen Hausmitteln kannst du deinen Darm von Ablagerungen und Kotresten befreien und ihn wieder fit machen. Mit der Darmreinigung wird die Darmschleimhaut wieder aufnahmefähig für die Besiedlung mit nützlichen Darmbakterien.
Osmotische Abführmittel: Bittersalz, Glaubersalz & Co.
Die osmotische Abführmittel sind bestimmte Salze, Zucker oder winzige Molekülketten. Der osmotische Effekt bedeutet, dass Wasser in den Darm einströmt. Das Wasser erhöht das Darmvolumen und verstärkt dadurch die Peristaltik, sodass der Darminhalt rasch weiter transportiert wird und den Stuhl dabei einweicht. Das macht den Toilettengang geschmeidig.
Bittersalz (Natriumsulfat) bindet im Darm enorme Mengen an Wasser und macht den Stuhl gleitfähiger, weicher und größer. Die schonende Entleerung erfolgt innerhalb von ein bis zwei Stunden, bei vielen Menschen dauert es jedoch länger. Das Sulfat fördert die Gallensaftproduktion, was sich aktivierend auf die Darmperistaltik auswirkt. Die Darmreinigung verläuft dabei ohne Reizung der Schleimhäute. F.X. Passagesalz basiert auf Bittersalz, das mit ein zusätzlichen Inhaltsstoffen wie Zitronensäure, Orangen-Aroma und Saccharin-Natrium angereichert ist, um besser zu schmecken.
Glaubersalz (Natriumsulfat) ist salzig und ein wenig bitter. Das osmotisch wirkende Glaubersalz schleust vermehrt Wasser in den Darm und verursacht so eine Spülung von innen heraus. Der Darm wird damit nahezu vollständig entleert.
- Dosierung: 0,5 g Glauber- und/oder Bittersalz pro Kilogramm Körpergewicht in 500 ml lauwarmen Wasser gelöst
- Häufigkeit: einmalig
- Wirkung: nach ein bis drei Stunden
Die Salze können bei häufigerer Einnahme den Elektrolythaushalt des Körpers durcheinander bringen und die Darmträgheit verstärken. Da die Salze dem Körper Wasser entziehen, ist ausreichendes Trinken bei der Darmsanierung sehr wichtig. Die Wirkung tritt meistens sehr plötzlich ein – du solltest dich bei Abführsalzen nicht zu weit von der Toilette entfernen.
Lactulose ist der bekannteste Abführzucker, der bei der Erwärmung von Milch steht. Unerwünschte Nebenwirkungen sind bei dem Entleeren mit Lactulose sehr gering. Aus diesem Grund kommt es bei älteren und bewegungseingeschränkten Menschen bevorzugt zum Einsatz.
Sorbit gehört zu den abführenden Zuckern. Obstsorten wie Pflaumen, Birnen oder Äpfel enthalten Sorbit. Täglich eine handvoll Trockenpflaumen ist ein gutes Abführmittel zum selber machen bei leichter Verstopfung.
Rizinusöl und Salzwasser
Rizinusöl istals bewährtes Abführmittel bekannt. Das traditionsreiche Hausmittel ist ungiftig, im Gegensatz zu den Samen mit toxischen Rizin. Ein bis zwei Teelöffel Rizinusöl reichen für einen abführende Wirkung – am besten auf nüchternen Magen. Du kannst etwas dazu trinken, da der Geschmack nicht besonders lecker ist. Die Wirkung setzt etwa nach 2 bis 4 Stunden ein.
Das Naturprodukt ist gewöhnlich gut verträglich, dennoch kann es zu Durchfall oder Übelkeit kommen. Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch ratsam. Liegt ein Darmverschluss oder eine entzündliche Erkrankung vor, solltest du vom Rizinusöl absehen.
- Dosierung: 1-2 TL, Wasser zum Nachspülen
- Häufigkeit: einmalig
- Wirkung: auf nüchternen Magen nach zwei bis drei Stunden
Salzwasser ist ein überliefertes Hausmittel bei Verstopfungen. Es zählt zu den osmotischen Abführmitteln. Für eine einmalige Darmentleerung ist Salzwasser völlig in Ordnung. Über längere Zeit kann die erhöhte Salzaufnahme den Mineralhaushalt stören und dem Körper Wasser entziehen.
Das Sole-Wasser stellst du her, indem du 2 gehäufte Teelöffel in einem Liter heißem Wasser auflöst. Das abgekühlte Salzwasser solltest du möglichst zügig austrinken. Um den salzigen Geschmack zu neutralisieren, kannst du zwischendurch an einer Scheibe Zitrone lutschen. Die Wirkung setzt relativ rasch ein: Halte dich am besten in den nächsten 30 bis 60 Minuten in der Nähe der Toilette auf.
- Dosierung: 2 gehäufte TL in 1 Liter heißes Wasser gelöst
- Häufigkeit: einmalig
- Wirkung: nach 30 bis 60 Minuten
Flohsamen & Flohsamenschalen
Flohsamen haben einen fett- und ballaststoffreichen Kern, während Flohsamenschalen dieser fehlt. Die Schalen quellen deutlich besser und bilden mit Wasser einen geleeartigen Schleim. Für die Verdauung und bei Durchfallbeschwerden und Verstopfung wirken Flohsamenschalen besonders gut. Die schleimige Konsistent sorgt dafür, dass der Darminhalt besser gleitet. Bei Reizdarm lassen sich viele Symptome damit lindern.
Als sanften Einstieg zur Darmsanierung kannst du deine indischen Flohsamenschalen, die als sehr rein gelten, unter Müsli oder den Joghurt rühren. Grundsätzlich liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen zehn und dreißig Gramm. Ein bis zwei Teelöffel sind meistens bereits ausreichend bei Verstopfung. Für eine Darmreinigungskur nimmst du über zwei Wochen täglich rund acht Teelöffel. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
- Dosierung: 1 TL bis 3 EL pro Tag
- Häufigkeit: mehrmals täglich, kurzfristig
Aktivkohle zur Entgiftung
Aktivkohle haben viele Menschen in der Haus- und Reiseapotheke. Aktivkohletabletten helfen bei Durchfall. Sie binden überschüssiges Wasser, Schadstoffe und Bakterientoxine. Auch bei Blähungen, Lebensmittelvergiftungen und Reizdarmsyndrom eignet sich Aktivkohle.
Die Wirkung ist rein physikalischer Art. Das bedeutet, der Körper scheidet sie unverändert wieder aus. Die Schwarzfärbung des Stuhl durch Kohlenstoffpartikel ist eine harmlose „Nebenwirkung“. Die gleichzeitige Einnahme mit Medikamenten reduziert deren Wirksamkeit. Bei übermäßiger Nutzung kann es zu Verstopfung kommen. Auch bei Durchfall mit Fieber sollte auf Aktivkohle verzichtet werden.
Durch die wasserbindenden Eigenschaften ist viel Trinken ein Muss!
- Dosierung: 2 bis 4 Tabletten pro Tag
- Häufigkeit: mehrmalig, kurzfristig
Darmflora stärken mit Probiotika & Präbiotika
Probiotika sind lebende Mikroorganismen und Präbiotika sind die Nahrung für diese Kleinstlebenwesen im Darmtrakt. Die bekanntesten Darmbakterien sind Laktobazillen (Milchsäurebakterien) und Bifidobakterien. Bei der Nahrung handelt es sich um für Menschen unverdauliche Ballaststoffe: Inulin, Fructo-Oligosaccharide, Oligofruktose, Galacto-Oligosaccharide, bestimmte Stärkeformen, pflanzliche Polysaccharide und Lactulose.
Joghurt
Joghurt ist das bekannteste fermentierte Milchprodukt. Das Verfahren spaltet teilweise Lactose und verdaut Casein vor, sodass auch Joghurt auch von Menschen vertragen wird, die sonst keine frische Milch tolerieren. Studien belegen, dass die in Joghurt enthaltenen Proteine zweimal so schnell verdaut werden wie die in unfermentierter Milch.
Kefir
Kefir ist ein mikrobiell hergestelltes Produkt, das die Wiederherstellung der inneren Darmflora unterstützt. Er enthält Stämme nützlicher Hefepilze und Bakterien. Menschen mit Lactose-Intoleranz haben gewöhnliche keine Probleme mit Kefir, da die guten Bakterien und die nützliche Hefe den Großteil der Lactose verzehren und sehr wirksame Enzyme bereitstellen (Lactase). Die schleimbildenden Eigenschaften kleiden den Verdauungstrakt aus, schützen die wichtige Darmbarriere und bieten einen Boden für unsere Darmfreunde.
Haferflocken
Haferflocken besitzen einen hohen Anteil an unverdaulichen Ballaststoffen, der unseren Darmbakterien als Nahrung dient. Omas Haferschleim kommt bei Magenschmerzen oder Darmproblemen auf den Tisch. Oatflakes, Oatmeal oder Hafer klingt für heutige Ohren allerdings besser. Haferfasten trägt nicht nur zur Darmgesundheit bei, sondern entlastet auch die Leber, indem es durch schnellen Abbau von Leberfett vor der nicht-alkoholischen Fettleber schützt.